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Pommernwall

Der Pommernwall – Hitlers letzte Verteidigungslinie im Osten

Der Pommernwall (auch als „Pommernstellung“ bekannt) war eine der letzten deutschen Verteidigungslinien im Osten während des Zweiten Weltkriegs. Er wurde als Teil des sogenannten Reichsverteidigungsplans errichtet und sollte die vorrückende Rote Armee aufhalten. Die Stellung erstreckte sich über 350 Kilometer von der Ostseeküste bis ins Landesinnere und bestand aus zahlreichen Bunkern, Schützengräben und Panzersperren.

Der Aufbau des Pommernwalls

Die Pommernstellung war als hastig errichtetes, aber dennoch effektives Verteidigungssystem angelegt. Sie bestand aus:

  • Bunkeranlagen und MG-Stellungen – Betonierte Gefechtsstände für Maschinengewehre und leichte Artillerie.
  • Panzergräben und Drachenzähne – Massive Sperren gegen sowjetische Panzerverbände.
  • Schützengräben und Feldstellungen – Stellungen für Infanterieverbände, oft mit Holzbunkern verstärkt.
  • Natürliche Hindernisse – Sümpfe, Flüsse und bewaldete Gebiete wurden in die Verteidigung integriert.

Trotz dieser massiven Struktur war der Pommernwall nicht so stark befestigt wie der Ostwall oder die Westwall-Bunkerlinie, da er ursprünglich nicht für eine langanhaltende Verteidigung konzipiert war.

Der Fall des Pommernwalls – Die Weichsel-Oder-Operation 1945

Während der Weichsel-Oder-Offensive im Februar 1945 griff die Rote Armee mit massiven Panzerverbänden und Artillerieunterstützung die Pommernstellung an. Trotz hartnäckigen Widerstands deutscher Einheiten konnte der Pommernwall innerhalb weniger Tage durchbrochen werden. Orte wie Stargard, Schneidemühl und Kolberg wurden hart umkämpft, doch die sowjetische Übermacht war zu groß.

Die Verteidigungslinie fiel, und der Weg zur Oder und schließlich nach Berlin war für die sowjetischen Truppen offen.

Der Pommernwall heute – Lost Places und Relikte des Zweiten Weltkriegs

Heute sind Teile des Pommernwalls noch erhalten und bieten spannende Erkundungsmöglichkeiten für Bunker-Fans, Urban Explorer und Geschichtsinteressierte. Einige der sehenswertesten Überreste sind:

  • Bunkeranlagen bei Szczecinek (Neustettin) – Teilweise erhaltene MG-Stellungen und Infanteriebunker.
  • Drachenzähne und Panzergräben – Besonders im nördlichen Bereich der Verteidigungslinie gut sichtbar.
  • Ruinen ehemaliger Schützengräben und Verteidigungsanlagen – Verstreut entlang der alten Frontlinie.
  • Museen in Polen – Einige Einrichtungen zeigen Ausstellungen zur Geschichte der Pommernstellung.

Fazit

Der Pommernwall war eine der letzten Verteidigungslinien des Dritten Reichs, bevor Berlin in den Fokus der sowjetischen Offensive rückte. Obwohl er keine monolithische Bunkerlinie wie der Westwall oder der Ostwall war, spielte er eine wichtige Rolle in den letzten Kriegsmonaten. Heute sind seine Überreste ein faszinierendes Ziel für Militärhistoriker, Geschichtsinteressierte und Lost-Place-Fans, die sich mit den Verteidigungsanlagen des Zweiten Weltkriegs befassen.