bunkerweltweit.de

Alpenfestung

Die Alpenfestung in Österreich – Hitlers Mythos und die Verteidigungsanlagen des Kalten Krieges

Die Alpenfestung war ein geplanter Rückzugsort der Wehrmacht und SS in den Alpen während der letzten Phase des Zweiten Weltkriegs. Die Idee war, sich in den schwer zugänglichen Gebirgsregionen von Österreich, Bayern und Norditalien zu verschanzen, um einen langanhaltenden Widerstand gegen die Alliierten zu führen.

Obwohl dieser Plan nie vollständig umgesetzt wurde, existieren heute noch zahlreiche Bunker, unterirdische Stollen und Verteidigungsanlagen, die als Überreste der gescheiterten Strategie dienen. Nach dem Krieg wurden in Österreich zudem neue geheime Bunker und militärische Verteidigungsanlagen während des Kalten Krieges errichtet, um das Land gegen eine mögliche Invasion des Warschauer Pakts zu schützen.

Der Aufbau der Alpenfestung

Die Alpenfestung sollte eine massive Verteidigungszone werden, mit folgenden Elementen:

  • Bunker und unterirdische Kommandozentralen – Als Rückzugsorte für die NS-Führung und das Militär.
  • Waffenlager und geheime Stollen – Für die langfristige Versorgung von Widerstandstruppen.
  • Flak-Stellungen und Panzerabwehrsysteme – Um Luft- und Bodenangriffe abzuwehren.
  • Geheime Flugplätze und Fluchtrouten – Um eine Flucht der NS-Elite zu ermöglichen.

Besonders wichtige Orte der Alpenfestung waren:

  • Der Obersalzberg und das Kehlsteinhaus – Hitlers Rückzugsort in Bayern.
  • Bunkeranlagen in Tirol (Innsbruck, Seefeld, Zugspitzregion) – Geplante Verteidigungsstellungen.
  • Geheime Stollen im Salzkammergut (Altaussee, Hallstatt, Bad Ischl) – Versteckte Kunst- und Golddepots.
  • Flak-Stellungen in Kärnten und Salzburg – Zur Luftverteidigung gegen alliierte Bomber.

Die Alpenfestung im Zweiten Weltkrieg

Die Idee der Alpenfestung war größtenteils eine Propaganda-Strategie von Joseph Goebbels, um die Moral der Wehrmacht zu stärken. Als die Alliierten im Mai 1945 nach Österreich und Süddeutschland vorrückten, fanden sie keine organisierte Verteidigung mehr vor – viele der Anlagen waren unvollständig oder bereits aufgegeben worden.

Einige bekannte Ereignisse im Zusammenhang mit der Alpenfestung:

  • April 1945: Die NS-Führung beginnt, nach Bayern und Österreich zu fliehen.
  • Mai 1945: Alliierte Truppen besetzen Salzburg, Tirol und die Steiermark weitgehend kampflos.
  • Mai 1945: Die SS versenkt geheime Kunst- und Goldlager im Altaussee.
  • Mai 1945: Die Wehrmacht kapituliert, die Alpenfestung wird aufgegeben.

Die Verteidigungsanlagen Österreichs im Kalten Krieg

Nach dem Zweiten Weltkrieg spielte Österreich eine neue Rolle im Kalten Krieg. Obwohl das Land 1955 neutral wurde, bereitete sich das österreichische Militär auf eine mögliche Invasion des Warschauer Pakts vor.

Daher wurden neue geheime Bunker und Verteidigungsanlagen errichtet, um strategische Punkte in den Alpen zu sichern. Diese Anlagen bestanden aus:

  • Unterirdischen Kommandozentralen – Für die militärische Führung im Kriegsfall.
  • Geheimen Artilleriestellungen in den Bergen – Um feindliche Truppen in engen Tälern zu stoppen.
  • Gepanzerten Bunkersystemen entlang der Grenzen – Besonders an den Übergängen zur Tschechoslowakei, Ungarn und Jugoslawien.
  • Straßensperren und Panzersperren in den Alpen – Um feindliche Panzerbewegungen zu verhindern.

Bekannte Anlagen des Kalten Krieges in Österreich

  • Bunker im Semmering-Gebiet – Teil der Verteidigungslinie gegen einen möglichen Angriff aus dem Osten.
  • Kommandobunker im Bereich Salzburg und Kärnten – Geheime Stützpunkte für die Armee.
  • Panzersperren und befestigte Stellungen im Burgenland – Zur Sicherung der Grenze zu Ungarn.
  • Verteidigungsanlagen im Tauerntunnel und den Alpenpässen – Strategisch angelegte Engstellen zur Kontrolle von Truppenbewegungen.

Diese Verteidigungslinien wurden bis in die 1990er Jahre modernisiert, bevor sie nach dem Ende des Kalten Krieges größtenteils aufgegeben wurden.

Die Alpenfestung und die Bunker des Kalten Krieges heute

Heute sind viele dieser Bunker, Stollen und Verteidigungsanlagen noch erhalten und können besichtigt werden. Besonders sehenswerte Orte sind:

  • Das Kehlsteinhaus (Eagle’s Nest) – Hitlers ehemaliger Rückzugsort.
  • Die Bunkeranlagen im Obersalzberg – Heute als Museum zugänglich.
  • Die Stollen im Altaussee – Ehemalige Lagerstätten für geraubte Kunstwerke.
  • Ehemalige Flak-Stellungen in Tirol und Salzburg – Noch sichtbar in den Bergen.
  • Verlassene Bunker des Kalten Krieges in Kärnten und der Steiermark – Teilweise als Lost Places erhalten.
  • Panzersperren und Bunkerruinen im Burgenland – Überbleibsel der Verteidigung gegen den Warschauer Pakt.

Fazit

Die Alpenfestung war ein Mythos, der in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs von der NS-Propaganda aufgebauscht wurde. Dennoch wurden viele Bunkeranlagen, Stollen und Verteidigungsstellungen errichtet, die später in den Kalten Krieg übergingen.

Österreich spielte in der Zeit des Kalten Krieges eine strategische Rolle, und viele der geheimen Bunker und Verteidigungsanlagen aus dieser Epoche sind noch heute erhalten. Für Militärhistoriker, Bunkerforscher und Lost-Place-Entdecker bieten diese Stätten spannende Einblicke in die Geschichte der Verteidigung Europas.